Die Bestattungkosten
Bei einem Todesfall gibt es viel zu erledigen und zu bedenken. Auch die Frage nach den Bestattungskosten muss von den Angehörigen geklärt werden. Denn die verschiedenen Wünsche und Arten der Bestattung verursachen unterschiedliche Kosten.
Wie hoch sind die Bestattungskosten?
Die Höhe der Bestattungskosten ist von vielen Faktoren abhängig und fällt bei jedem Todesfall anders aus. Seriös kann die Kostenfrage daher nur individuell beantwortet werden. Bei einer Bestattung handelt es sich um eine komplexe Dienstleistung, die eine umfassende Beratung beinhaltet. Angebote, die vermeintlich günstig erscheinen, sind zumeist als unseriös einzustufen. Zu den Bestattungskosten zählen unter anderem Gebühren, die 50 Prozent oder mehr des Gesamtpreises ausmachen können. Nur ein ausführliches Beratungsgespräch gibt Aufschluss über den preislichen Rahmen einer Bestattung.
Wie setzen sich Bestattungskosten zusammen?
Dienstleistungen des Bestatters
- Betreuungs- und Formalitätenservice
- Überführung und hygienische Versorgung des Verstorbenen
- Kosten für den Sarg, die Urne und ggf. die Aufbahrung
- Planung und Organisation einer Erdbestattung oder Feuerbestattung
Weitere Leistungen auf Wunsch der Auftraggeber
- Organisation und Begleitung der Trauerfeier
- Trauerdruck: Trauer- und Gedenkkarten, Danksagungen, ggf. Versand durch den Bestatter
- Floristik/Blumenschmuck
- Grabstein/Grabmal
- Trauerredner: Pfarrer oder freier Trauerredner, wenn keine Kirchenzugehörigkeit besteht
- Organist/Kapelle/andere musikalische Darbietung
Die Bestattungsarten und ihre Kosten im Überblick
Friedhofsgebühren
- Verwaltungsgebühr: für die Einräumung des Nutzungsrechtes an einer Grabstätte
- Friedhofsgrundgebühr: anteilige Kosten für die Unterhaltung des Friedhofs einschließlich der Bereitstellung von Brunnen, Abfallbehältern usw.
- Bestattungsgebühr: Höhe je nach Arbeitsaufwand für die verschiedenen Bestattungs- und Grabstättenarten
- Gebühr für die Trauerfeier: Nutzung der Trauerhalle auf dem Friedhof sowie die Grundausschmückung des Raumes mit Pflanzen und Kerzen
- Aufwandsabhängige Gebühr für die Anlage, Instandhaltung und Pflege einer Grabstätte: bei Gemeinschaftsgrabstätten, Urnenwänden und Baumfeldern
Sonstige Gebühren und Entgelte
- Ärztlicher Totenschein/Todesbescheinigung/Leichenschauschein: das wichtigste Dokument zum Nachweis des Todes, Voraussetzung für die Anmeldung und Durchführung der Bestattung
- Gebühren für Urkunden, z. B. für die Sterbeurkunde des Standesamtes
Erdbestattung
Die Erdbestattung zählt zu den teuersten Bestattungsarten. Es fallen unter anderem Kosten für den Sarg, die Grabstelle und die Trauerfeier an.
Baumbestattung
Bei Baumbestattungen entstehen Kosten für den Eintrag ins Baumregister und das Nutzungsrecht. Ausgaben für den Sarg und die Kremierung kommen ebenfalls hinzu.
Anonyme Bestattung
Die günstigste Alternative ist die anonyme Bestattung. Der Verstorbene wird ohne jegliche Zeremonie beerdigt. Kosten für die Grabpflege fallen nur einmalig an.
Feuerbestattung
Feuerbestattungen sind generell günstiger als Erdbestattungen. Neben Kosten für die 2. Leichenschau und die Kremierung werden Friedhofsgebühren fällig.
Seebestattung
Die Gesamtkosten einer Seebestattung liegen deutlich unter denen einer Erdbestattung mit Sarg. Kosten für die Kremierung und die Reederei kommen hinzu.
Diamantbestattung
Diamantbestattungen sind teurer als andere Beisetzungsarten. Es fallen zusätzlich Kosten für die Kremation und den Erinnerungsdiamanten an.
Diese Kosten kommen bei einer Bestattung auf Sie zu:
Welche Bestattungskosten kann man von der Steuer absetzen?
Manchmal reicht das Erbe nicht aus, um die Bestattungskosten in voller Höhe zu decken. In diesem Fall haben Erben die Möglichkeit, ihre Ausgaben als außergewöhnliche Belastung geltend zu machen. Reicht das Erbe allerdings aus, um die Kosten für die Beerdigung zu begleichen, ist ein Abzug nicht möglich. Auch wenn die Bestattungskosten durch eine Sterbegeldversicherung oder Bestattungsvorsorge mit Treuhandkonto gedeckt sind, können die Ausgaben nicht steuerlich geltend gemacht werden.
Steuerlich abzugsfähige Bestattungskosten:
- Arzthonorar für die Leichenschau
- Blumenschmuck, z. B. Dekoration der Trauerhalle und Grabschmuck
- Bestatter, z. B. Abwicklung aller Formalitäten, Versorgung, Aufbahrung, Einbetten
- Überführungen
- Drucksachen, z. B. Traueranzeigen in Tageszeitungen und Trauerbriefe
- Friedhofsverwaltung, z. B. Gebühren für Beisetzung und Grabnutzung
- Gebühren, z. B. Sterbeurkunde, Beschaffung von Unterlagen für die Beurkundung
- Sargträger
- Grabstätte, Grabmal, Grabstein, z. B. Kosten für Aufstellung, Erstbepflanzung, Inschrift, Steinmetz
- Musikalische Gestaltung der Trauerfeier durch Organisten oder Musiker anderer Art
- Porto, z. B. für Traueranzeigen, Danksagungen und Schriftverkehr
- Sarg für die Erdbestattung / Feuerbestattung, einschließlich Sargausstattung
- Trauerredner
- Schmuckurne
Ein Kostenvoranschlag schafft Klarheit über die Bestattungskosten
Eine Bestattung ist eine besonders individuelle und komplexe Dienstleistung, für die eine kompetente und umfassende Beratung nötig ist. Angebote zu Pauschalpreisen halten nicht, was sie versprechen. Die Friedhofsgebühren können über 60 Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Daher kann kein seriöses Bestattungsunternehmen ohne genaue Informationen zum Sterbefall vorab einen Festpreis nennen. Der Bundesverband Deutscher Bestatter e.V. rät dazu, rechtzeitig einen schriftlichen Kostenvoranschlag bei einem Bestattungsunternehmen einzuholen und gegebenenfalls auch Vergleichsangebote.
Welche Arten von Sterbegeld gibt es?
Seit Anfang 2004 zählt das Sterbegeld nicht mehr zum Leistungskatalog der gesetzlichen oder privaten Krankenkassen. Die zuvor verbindliche Leistung wurde ersatzlos aus dem Sozialgesetzbuch gestrichen. Im Todesfall besteht demnach kein Anspruch mehr auf diese finanzielle Unterstützung. Einige Gruppen bilden dabei eine Ausnahme und können die Bezuschussung der Bestattungskosten weiterhin in Anspruch nehmen.
Sterbegeld der gesetzlichen Unfallversicherung
Stirbt jemand durch einen Arbeitsunfall oder eine berufsbedingte Krankheit, erhalten die Hinterbliebenen das Sterbegeld der gesetzlichen Unfallversicherung. Jeder Arbeitnehmer, Auszubildende oder Schüler ist gesetzlich unfallversichert.
Sterbegeld von der Rentenversicherung
Über die gesetzliche Rentenversicherung wird kein Sterbegeld ausgezahlt. Es gibt jedoch eine andere Form der finanziellen Unterstützung. Die Rentenversicherung unterstützt beim Tod des Ehepartners mit der Auszahlung der Rente für Hinterbliebene im Sterbevierteljahr. In diesem Zeitraum bekommt der Partner die volle Höhe der Hinterbliebenenrente ausgezahlt. Anschließend verringert sich der Betrag je nach Rentenhöhe auf 55 bis 60 Prozent der sogenannten großen Witwenrente.
Sterbegeld vom Arbeitgeber
Der Arbeitgeber zahlt in der Regel kein Sterbegeld. Der öffentliche Dienst stellt dabei allerdings eine Ausnahme dar. In manchen Tarifverträgen ist das Sterbegeld als Arbeitgeberleistung festgesetzt. Bei Zweifeln über die Bezuschussung der Bestattungskosten fragen Sie beim Arbeitgeber oder der gewerkschaftlichen Vertretung nach.
Vorsorge mit einer Sterbegeldversicherung
Die klassische Sterbegeldversicherung ist ebenfalls eine Art der Bestattungsvorsorge. Der Vertrag regelt ausschließlich die finanziellen Aspekte der Beisetzung. Persönliche Wünsche für die Bestattung und die Gestaltung der Grabstätte werden darin nicht festgeschrieben. Mit dem Wegfall des Sterbegeldes aus der gesetzlichen Krankenversicherung hat die Sterbegeldversicherung an Bedeutung gewonnen. Die Vertragsform ist Bestandteil von Lebensversicherungsverträgen. Die Zweckbindung des Versicherungsbetrages muss durch eine entsprechende Vereinbarung gesichert sein.
Häufige Fragen zur Bestattungsvorsorge
Was ist ein Bestattungsvorsorgevertrag? aufklappen zuklappen
Ein Bestattungsvorsorgevertrag ist ein Vertrag, mit dem eine Person zu Lebzeiten alle Einzelheiten ihrer Bestattung regelt und diese finanziell absichert. Jeder erhält damit die Möglichkeit, seine Angehörigen im Todesfall zu entlasten. Mit dem Vorsorgevertrag verschafft man sich Gewissheit, dass die eigenen Bestattungswünsche erfüllt werden.
Was kostet Bestattungsvorsorge? aufklappen zuklappen
Die Kosten der Bestattungsvorsorge sind abhängig von den individuellen Wünschen des Vorsorgenden. Die Wahl der Bestattungsart und die Größe der Trauerfeier machen einen großen Anteil der Kosten aus. Lassen Sie sich gern von uns beraten. Wir zeigen Ihnen, was bei der Bestattungsvorsorge wichtig ist und wo Sie sparen können!
Wann sollte man eine Bestattungsvorsorge abschließen? aufklappen zuklappen
Für den Abschluss einer Bestattungsvorsorge gibt es keinen festgelegten Zeitpunkt. Jeder sollte sich rechtzeitig mit dem eigenen Tod und der Bestattung beschäftigen, um seinen Angehörigen im Todesfall diese Bürde zu nehmen. Insbesondere bei lebensbedrohlichen Krankheiten ist es ratsam, Vorsorge zu treffen und seine Bestattungswünsche mit anderen zu teilen.
Wie schließe ich einen Bestattungsvorsorgevertrag ab? aufklappen zuklappen
Der Bestattungsvorsorgevertrag wird mit dem Bestatter geschlossen. Darin legen Sie die Einzelheiten Ihrer Beerdigung selbst fest. Ihre persönlichen Wünsche werden schriftlich dokumentiert, von der Wahl der Bestattungsart über die Grabstätte bis hin zur musikalischen Begleitung der Trauerfeier. Auch die Finanzierung der Bestattung wird damit gesichert.
Warum sollte ich für eine Bestattung vorsorgen? aufklappen zuklappen
Bestattungskosten können eine hohe finanzielle Belastung bedeuten. Ohne entsprechende Vorsorge ist es die Pflicht der Angehörigen beziehungsweise Erben, die Kosten zu übernehmen. Mit einem Bestattungsvorsorgevertrag werden die Hinterbliebenen finanziell und emotional entlastet. Die eigenen Wünsche für die Bestattung werden darin festgehalten.
Wann ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll? aufklappen zuklappen
Die Risikolebensversicherung zahlt beim Tod wie die Sterbegeldversicherung eine vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen. Zweck der Versicherung ist aber nicht die Begleichung der Beerdigungskosten, sondern die Absicherung der Angehörigen, wenn ein Einkommen wegfällt. Das ist besonders bei der Finanzierung von Immobilien wichtig.